Bewegung

Unterwegs - alles fliegt vorbei, wird unscharf. Innen und Außen verschmelzen. Züge, Häuser, Bäume: alles ist streifendurchzogen. Die Form wird nur durch Richtung und Geschwindigkeit bestimmt. Ein ganz normaler Reisetag.

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Alles auf Anfang

Wenn es stimmt, dass für den Schriftsteller der erste Satz des Romans der schwierigste ist, dann mag für den Blogger selbiges auf den ersten Post zutreffen. Was sollte, könnte, müsste man zu Anfang nicht alles schreiben: vielleicht eine Art "Nutzeranweisung" samt ausschweifender Erklärungen zum Warum und Weshalb - oder eher einen Überblick darüber, was wo und wie zu finden ist? Oder ist die Seite so selbsterklärend, dass sich das alles erübrigt?

Relativität (Ausschnitt)  |  2008  |  50 x 60 cm  |  Mischtechnik auf Leinwand

Zunächst und vor allem freue ich mich, hier nun endlich einen Ort zu haben, an dem ich einen einigermaßen repräsentativen Querschnitt meiner Kunst stets und für jedermann zugänglich zeigen kann. Dieser Querschnitt umfasst sowohl Teile jener Arbeiten, welche bereits verschiedentlich in Ausstellungen zu sehen waren, als auch solche, die ich bisher noch nicht öffentlich zeigen konnte (oder wollte). Soweit verhält es sich wie mit einer herkömmlichen Website.

Weil ich darüber hinaus jederzeit posten kann, bekommt der Blog – so hoffe ich zumindest – aber auch eine dynamische Komponente: zunächst für mich als Möglichkeit, jederzeit zu einzelnen Arbeiten oder auch Werkgruppen meine Gedanken, Anmerkungen, Ideen zu formulieren; zudem als eine Art Experimentierkasten, künstlerisch ganz verschiedene Themen und Bereiche spielerisch in Interaktion zu bringen, gegenüber zu stellen, überraschende Bezüge aufzuzeigen; und nicht zuletzt natürlich, um Neues zu präsentieren.

Flugzeug Cu I (Ausschnitt)  |  2011  |  225 x 200 x 50 cm  |  Kunststoff, Holz, Metall, Lack

 

Dazu liegen mir in besonderem Maße Feedback und Austausch am Herzen: jeder, der ein wenig (oder ein wenig mehr) an Bildern, Ideen, Gedanken auf- und mitnehmen mag, macht mir eine große Freude, wenn er mir das auch mitteilt, seien es nun Fragen, Anregungen,  Komplimente :-), selbstverständlich aber auch Kritik, Infragestellungen, Kontroversen.

Soviel zur Motivation. Zur Struktur: die "festen" Seiten finden sich in der oberen Leiste und bieten jeweils eine kleine Einführung in den entsprechenden Werkkomplex, flankiert von den beiden Standards Vita und Rezensionen.

m101, ngc2683 (Ausschnitt)  |  2008  |  50 x 60 cm  |  Mischtechnik auf Leinwand

Die Malerei stellt bis 2010 das zweifelsohne wichtigste, ja fast alleinige Medium all meines künstlerischen Willens und Ausdrucks dar – seit 1995 sind über 700 Gemälde entstanden. Repräsentiert werden sie hier vor allem durch neuere Arbeiten (ab ca. 2005), die ich auch definitiv zu meinen wichtigsten zähle, nämlich die zentralen Zyklen Genesis und Schichtungen (darin enthalten die Fotoübermalungen). Sehr nahe an den Gemälden, dennoch eigenständig, sind die Zeichnungen. Sehr spannend ist daneben – auch für mich selbst – vor allem die Integration der neuen, seit 2010/2011 gewachsenen Werkgruppen jenseits der Malerei.

Scheibe 040 (Ausschnitt)  |  2014  |  Durchmesser 10 cm  |  Readymade: Silizium, Lack

Flugzeuge, Scheiben und Turmstadt entfernen sich deutlich von der Malerei, ohne sie je zu vergessen. In der Nutzung unkonventioneller Materialien und Techniken eröffnen sie mir eine ganze Welt neuer Möglichkeiten, Freiheiten und Entdeckungen. Die räumliche Wirkung und Konstellation wird bei den Objekten nun zu einem evidenten und werkimmanenten Faktor. Denn wirken schon meine Gemälde von der Fläche in den Raum hinein, so finden Flugzeuge und Turmstadt nun selbst im Raum statt. Sie sind als Rauminstallationen konzipiert und bedingen daher den Raum, in dem sie sich befinden - so wie sie ihrerseits natürlich auch selbst durch den Raum bedingt werden.

Turmstadt (Ausschnitt)  |  2011-2015  |  Installation aus Legosteinen 

Durch diese Vielseitigkeit jenseits des Malens erscheine ich nun – bzw. meine Kunst – auf den ersten Blick wohl sehr viel weniger festlegbar, als dies noch 2010 der Fall war. Die Schubladen, in die man auch als Künstler immerzu gepresst zu werden droht, liegen jetzt ungleich weiter auseinander, und das ist gut so – auch wenn es vielleicht einiger Überzeugungsarbeit bedarf.

Indes stimmt der Eindruck nur vordergründig: die Themen hinter den Arbeiten, sie sind geblieben, es sind dieselben alten Fragen und Sehnsüchte. Woher kommen wir? – Wer sind wir?  – Wohin gehen wir? – Was hält die Welt im Innersten zusammen? – Dass ich diese Fragen nun, in Gestalt neuer Formen und Materialien, wieder ganz anders, gewissermaßen neu stellen und umkreisen kann, davon mögen meine Arbeiten seit 2010 zeugen. Die Fragen aber bleiben, und sie werden mich auch in Zukunft in mannigfacher Form beschäftigen.

In diesem Sinne, viel Spaß und Freude beim Sehen, Lesen, Einfühlen, Nachdenken und – darüber würde ich mich am meisten freuen – beim erneuten Besuch und Wiedersehen, denn nur dadurch wird der Blog „leben“. Mit einem Abonnieren der Posts (ganz unten am Ende der Seite) ist das am einfachsten und selbstverständlich mit keinerlei Kosten oder Verpflichtung verbunden. Und natürlich darf man auch nach Herzlenslust liken, sharen, taggen, twittern (und was sonst noch alles geht), damit man auch in den social media den Weg hierher findet. Meinen ganz herzlichen Dank dafür schon mal im Voraus!

P.S.: Eigentlich überflüssig zu erwähnen: ein einfacher Klick auf ein Bild führt zur Großansicht bzw. zur Galerie der jeweiligen Seite. Die übrigen Bilder erscheinen dann unten als Filmstreifen und können ebenfalls direkt angeklickt werden, bzw. man kann auch alle Bilder nacheinander anschauen.