Genesis

Der großformatige Genesis-Zyklus entstand anlässlich der Einzelausstellung in der Krypta der Stadtkirche Karlsruhe (2011). Ursprünglich als Kommentare zum Thema „Fremd und Fremdsein“ gedacht, entwickelten die Arbeiten in ihrer Entstehung bald eine Eigendynamik, bei der sich als Fokus eindeutig der Bezug zu alttestamentarischen Themen herauskristallisierte. Wie viel das Ergebnis am Ende noch mit der ursprünglichen thematischen Grundidee gemein hat, sei dahingestellt – grundsätzlich aber können Adam und Eva, die Sintflut, der Turmbau zu Babel,  Hiob etc. unschwer auch als Folien zum Komplex Fremd/Fremdsein/Entfremdung angesehen werden.

Der Zyklus besteht aus mehreren Diptychen und Triptychen sowie einem Einzelbild (Hiob). Die Idee, je zwei oder drei Gemälde thematisch und formal zusammenzufassen, wuchs gewissermaßen mit den ersten Gemälden (Adam und Eva) und wurde in der Folge zum festen Bestandteil des Gesamtkonzepts. Jede einzelne Tafel ist zwar formal eigenständig angelegt, bildet aber in Kombination mit dem Gegenstück (oder den Gegenstücken) eine Fülle an Querbezügen her, die über das einzelne Bild hinausweisen. Ebenso verhält es sich innerhalb des gesamten Zyklus hinsichtlich der Wechselwirkung der einzelnen Komplexe untereinander. Wenn man will, sind die Diptychen und Triptychen von links nach rechts lesbar. In diese Richtung finden Entwicklungen statt, sowohl inhaltlicher als auch formaler Natur.

Technik:  Acryl, Sand, Collage, Fotografie auf Leinwand


Adam und Eva I + II  |  2010  |  Gesamtgröße 200 x 270 cm  







Sintflut I + II  |  2010  |  Gesamtgröße 200 x 270 cm







Babel I - III  |  2010  |  Gesamtgröße 200 x 405 cm  







Jakob I + II  |  2010  |  Gesamtgröße 200 x 270 cm  







Rut I + II  |  2011  |  Gesamtgröße 200 x 270 cm  







Hiob  |  2011  |  200 x 135 cm 










Das Jesus-Triptychon

Obwohl offensichtlich nicht in den alttestamentarischen Kontext passend, nimmt das Jesus-Triptychon eine zentrale Stellung im Zyklus ein. Indem es den übrigen Themenkomplexen gegenüber steht, anders ist, bildet es gewissermaßen die Klammer für die anderen Tafeln. Es sprengt also den selbst vorgegebenen Rahmen „Genesis ff“, und zwar sowohl inhaltlich als auch formal – nur Hiob ist in vergleichbarem Maße auf ein Minimum an malerischen Mitteln reduziert. In der Ausstellung in der Krypta der Stadtkirche fiel dem Jesus-Triptychon konsequenterweise auch räumlich der zentrale Ort zu, nämlich das Abschlussgewölbe des breiten Mittelgangs, direkt unter dem Chorraum.



Jesus I - III |  2011  |  Gesamtgröße 200 x 405 cm  





















Ausstellung in der Krypta (folgt)